Die halbe / ganze Parade
Die ganze / halbe Parade
Das Wort "Parade" kommt aus dem lateinischen Wort "parare" (=Vorkehrung treffen), und genau dies bringt die Bedeutung genau auf
den Punkt.
Da die Parade von vielen schwer zu verstehen ist, nehme ich meine Schüler gerne selbst in die Hand um ihnen die
Zügeleinwirkung bei der Parade deutlicher zu machen. Dabei halten wir beide den Zügel in der Hand und tauschen
abwechselnd die Rolle von Pferd und Reiter (Gebiss und Hand). In dieser Situation können meine Schüler verstehen was sie
mit der Hand machen müssen und was genau dabei beim Pferdemaul ankommt.
Halbe Paraden dienen dazu ein Pferd aufmerksam zu machen, auf etwas was kommt vorzubereiten. Ganze Paraden hingegen führen zum Halten.
Eine Parade ist ein Zusammenspiel von mehreren Hilfen. (nur am Zügel arbeiten verändert weder die Gangart noch das Tempo) Auch wenn das Parieren (Übergänge reiten, Tempo wechseln) schon recht früh in Dressurprüfungen verlangt wird, ist es ein hohes Ziel für jeden Reiter und jedes Pferd diese Übergänge flüssig, ohne Stocken und mühelos zu reiten. Viele meiner langjährigen Kunden arbeiten hier Monate, sogar Jahre daran. Erst im Vorwärts Abwärts anschliessend in der Versammlung üben wir perfekte über den Rücken gerittene Übergänge mit minimaler Einwirkung.
Wie Britta Schöffman sehr schön gesagt hat:
"Der Bedeutensde Störfaktor ist und bleibt der Reiter." Uneindeutigkeit der Hilfengebung hat Auswirkung aufs Pferd! Schon ein unruhiger Unterschenkel macht es fürs Pferd schwer bis unmöglich, das Gewackel von echten Schenkelhilfen überhaupt zu unterscheiden. Statt zu Sensibilisieren kommt es so zu Desensibilisierung/Gewöhnung. Das Pferd reagiert nicht mehr aufs Bein. Schnell wird dann vom Reiter geschimpft, das Pferd sei faul und triebig. Dabei hat er es selbst dazu erzogen. Auch das, was der Reiter mit seiner Hand und seinen Zügelhilfen tut, hat enorme Auswirkungen aufs Pferd. Eine unruhige Hand verhindert, dass das Pferd die gewollten Aktionen des Reiters überhaupt noch "lesen" kann, verstehen und umsetzen kann. Das gleiche gilt für eine Hand, die im falschen Moment nachgibt, zu lange durchhällt oder gar nach rückwärts wirkt. Technik, Eindeutigkeit und Timing der Hilfengebung sind also enorm wichtig und lassen sich nur mit viel Fleiß, Mühe und Selbstdisziplin erlernen.
In meinem Training sind Übergänge sehr wichtig. Einerseits wird dadurch der Rücken gelockert, andererseits wird das Parieren und somit die Durchlässigkeit gefördert. Anschliessend findet ihr 8 Übungen, die das Pferd durchlässiger und aufmerksamer machen.
Wer konsequent und systematisch so an den Paraden arbeitet, wird mit der Zeit mit seinem Pferd zu einer Einheit verschmelzen. Denn: Perfekt pariert ist halb geritten.
Halbe Paraden dienen dazu ein Pferd aufmerksam zu machen, auf etwas was kommt vorzubereiten. Ganze Paraden hingegen führen zum Halten.
Eine Parade ist ein Zusammenspiel von mehreren Hilfen. (nur am Zügel arbeiten verändert weder die Gangart noch das Tempo) Auch wenn das Parieren (Übergänge reiten, Tempo wechseln) schon recht früh in Dressurprüfungen verlangt wird, ist es ein hohes Ziel für jeden Reiter und jedes Pferd diese Übergänge flüssig, ohne Stocken und mühelos zu reiten. Viele meiner langjährigen Kunden arbeiten hier Monate, sogar Jahre daran. Erst im Vorwärts Abwärts anschliessend in der Versammlung üben wir perfekte über den Rücken gerittene Übergänge mit minimaler Einwirkung.
Wie Britta Schöffman sehr schön gesagt hat:
"Der Bedeutensde Störfaktor ist und bleibt der Reiter." Uneindeutigkeit der Hilfengebung hat Auswirkung aufs Pferd! Schon ein unruhiger Unterschenkel macht es fürs Pferd schwer bis unmöglich, das Gewackel von echten Schenkelhilfen überhaupt zu unterscheiden. Statt zu Sensibilisieren kommt es so zu Desensibilisierung/Gewöhnung. Das Pferd reagiert nicht mehr aufs Bein. Schnell wird dann vom Reiter geschimpft, das Pferd sei faul und triebig. Dabei hat er es selbst dazu erzogen. Auch das, was der Reiter mit seiner Hand und seinen Zügelhilfen tut, hat enorme Auswirkungen aufs Pferd. Eine unruhige Hand verhindert, dass das Pferd die gewollten Aktionen des Reiters überhaupt noch "lesen" kann, verstehen und umsetzen kann. Das gleiche gilt für eine Hand, die im falschen Moment nachgibt, zu lange durchhällt oder gar nach rückwärts wirkt. Technik, Eindeutigkeit und Timing der Hilfengebung sind also enorm wichtig und lassen sich nur mit viel Fleiß, Mühe und Selbstdisziplin erlernen.
In meinem Training sind Übergänge sehr wichtig. Einerseits wird dadurch der Rücken gelockert, andererseits wird das Parieren und somit die Durchlässigkeit gefördert. Anschliessend findet ihr 8 Übungen, die das Pferd durchlässiger und aufmerksamer machen.
Übung 1 Halbe Paraden nebenbei einbauenZunächst halbe Paraden eher beiläfig durch einfache Übergänge zwischen dien Gangarten reiten, sprich zwischen Trab und Schritt und Galopp und Trab.
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Übung 2 Halbe Paraden als Vorbereitung für Übergänge in die nächst höhere GangartDas gilt vor allem beim Übergängen vom Trab zum Galopp. Viele Reiter machen hier den Fehler, den ersten Galoppsprung mit einem größeren Vorwärtsimpuls auslösen zu wollen. Dabei wird das Pferd in der Oberlinie (Hals, Rücken, Kruppe) aber zu lang und verliert sein Gleichgewicht. Besser: An Durchparieren denken und in dem Moment in dem das Pferd im Ansatz darauf reagiert angaloppieren. |
Übung 3 Trab-Halt-Trab-ÜbergängeDiese Übergänge bringen das Pferd vermehrt zur Lastaufnahme und verbessern sich mit der Zeit selbst.
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Übung 4 Halbe Paraden vor der EckeHalbe Paraden - zunächst im Trab, später auch im Galopp - ganz bewusst vor jeder Ecke geben! Ecken sind als viertel-Volten nicht nur wichtig für die Biegearbeit mit dem Pferd, sie bedeuten immerhin auch eine 90-Grad-Wendung und haben damit Einfluss auf das Gleichgewicht. Niemand käme auf den Gedanken mit seinem Auto eine solche Wendung zu fahren, ohne nicht Gas rauszunehmen oder gar einen Gang herunter zu schalten. Mit ihren Pferden segeln viele Reiter unbekümmert um die Kurven. Ein Pferd kann das, im Gegensatz zum Auto, zwar irgendwie kompensieren und fliegt nicht gleich aus der Kurve, doch es kommt ebenfalls aus der Balance, kommt auf die Vorhand und stüzt sich dabei vermehrt auf dem inneren Vorderbein ab. Falls das Pferd die halben Paraden (Stichwort: Aufnehmen) ignoriert oder der Reiter hier noch nicht konzentriert genug sein Zusammenspiel der Hilfen abfragen kann, macht es Sinn, eine Zeit lang vor jeder Ecke kurz zum Schritt zu parieren und dann umgehend in der Ecke wieder anzutraben. Gelingen die Übergänge flüssig, die Hilfen reduzieren und in dem Moment wieder nach vorn treiben, in dem das Pferd durchparieren will. Auf diese Weise wird die Reaktionsschnelligkeit von Pferd und Reiter verbessert. |
Übung 5 Halbe Paraden vor dem WendenVor jedes Wenden (z.B. Volte) eine halbe Parade setzen. Auf gebogenen Linien (Zirkel, Volten, Schlangenlinien) über halbe Paraden das Gleichgewicht des Pferdes unterstützen. Die Anzahl der halben Paraden hängt ein wenig davon ab, wie ausbalanciert ein Pferd ist, auf einem Zirkel gibt man in der Regel 4 halbe Paraden (an den 4 Zirkelpunkten). |
Übung 6 Halbe Paraden zum TempowechselZulegen-und-Einfangen in Trab und Galopp. Reagiert das Pferd nicht umgehend, soll man das Pferd mit einer Volte vorbereiten. |
Übung 7 Halbe Paraden kombinierenUnd zwar zwischen den Gangarten und innerhalb der Gangarten. Dazu eignet sich zunächst die Trablektion, Schlangenlinien durch die ganze Bahn mit Übergäng zum Schritt (5 bis 7 Schritte) über der Mittellinie. Hier werden halbe Paraden vor jedem Wenden und vor jedem Übergang eingefordert. |
Übung 8 Galopp-Schritt-ÜbergängeGelingen die halben Paraden / Übergänge zwischen den Gangarten mit Galopp-Schritt-Ügängen beginnen. Achtung wenn diese Übergänge bereits auf A-Niveau geritten werden, erfordern sie doch bereits ein gewisses Maß an Versammlung. Hier hilft es bei den letzen zwei, drei Galoppsprüngen vor dem durchparieren das Pferd durch halbe Paraden vermehrt zu setzen. Dabei darauf achten, dass der Übergang genau in der Galoppphase eingefordert wird, in der sich das Pferd bergauf bewegt. |
Wer konsequent und systematisch so an den Paraden arbeitet, wird mit der Zeit mit seinem Pferd zu einer Einheit verschmelzen. Denn: Perfekt pariert ist halb geritten.